Auch wenn der Hund nicht unsere Sprache spricht, dürfte allen Tierbesitzern klar sein, dass Bellen nicht gleich Bellen ist. Denn über das Bellen versucht unser Vierbeiner mit uns zu kommunizieren und uns mitzuteilen, was er gerade gern hätte. Wenn er zum Beispiel der Meinung ist, er hätte sich nun ein Leckerli verdient und es höchste Zeit für Gassi ist, dann bellt er. Mit dem Bellen drückt ein Hund aber auch das für ihn überwältigende Gefühl von Trennungsangst aus.
Trennungsangst setzt bei Hunden ein, sobald sie einen Hinweis darauf wahrnehmen, dass ihr Herrchen oder Frauchen weggehen wird. Das Holen des Autoschlüssels, das Drücken der Haustürklinke und andere übliche Morgenroutinen – diese Hinweise wirken wie Reize oder besser gesagt, wie Warnzeichen, die die Aufmerksamkeit des Hundes erregen.
Dieses Szenario kann sich zu einer echten Katastrophe entwickeln, da Hunde aufgrund von Trennungsangst anfangen, sich destruktiv zu verhalten. Dieses destruktive Verhalten kann dann dazu führen, dass sie Möbel, Schuhe und andere Gegenstände im Haus zerbeißen und zerkratzen.
Gründe und Behandlung von Trennungsangst
Wenn der Hund in einer zu frühen Entwicklungsphase von seiner Mutter getrennt wird, kann das den Hund stark prägen und die Trennungsangst, die in jedem Hund schlummert verstärken. Den Hunden geht es da übrigens genau wie Menschen, die unter Trennungsangst leiden. Ihnen überkommt diese überwältigende Angst, zurückgelassen zu werden und allein sein zu müssen. Diese Ängste lassen sich, wenn sie zu stark und für das Tier ungesund werden, mit verschiedenen Methoden mildern und notfalls auch mit Medikamenten behandeln. Die Art der Behandlung kann dabei ganz unterschiedlich ausfallen. Die ist von dem Tier sowie von seiner Bindung zu seinem Herrchen bzw. Frauchen abhängig. Bei manchen Hunden entsteht die Angst beispielsweise lediglich aus der Sorge, sich die nächsten Stunden allein langweilen zu müssen. Dem kannst du relativ schnell und unkompliziert entgegen wirken, indem du deinen Vierbeiner, bevor du die Wohnung verlässt, noch einmal so richtig auspowerst. Geh mit ihm eine große Runde spazieren, lass ihn rennen und spiele mit ihm. Anschließend wird er sich müde auf seiner Schlafdecke zurückziehen und es wird ihm in dem Moment relativ egal sein, ob du da bist oder nicht.
Schwieriger ist es hingegen, wenn die Angst daraus resultiert, weil Hund und Hundefreund eine sehr enge Bindung zueinander haben und der Hund deshalb von seinem Herrchen permanent die uneingeschränkte Aufmerksamkeit einfordert. Der Hund ist in dem Fall sehr stark auf dich geprägt und sieht dich als seinen Rudelführer an. Wenn du weggehst, ist er aufgeschmissen, da er sich zu 100% an dir orientiert und allein unsicher ist. An der Stelle ist viel Training mit dem Hund und Geduld gefragt. Der Vierbeiner muss bei dem intensiven Training lernen, unabhängiger sein zu können. Dafür benötigt er in erster Linie Selbstvertrauen. Außerdem muss er lernen, dass vorübergehende Trennungsphasen ok sind und er diese zu akzeptieren hat.